Die Idee, das Einkaufen zu einem Erlebnis werden zu lassen, stammt schon aus dem 19. Jahrhundert. Passagen, überdachte Straßen, sollten den Einkaufskomfort erhöhen. Waren die ersten Passagen in Paris und London noch bescheiden, entstanden schon bald bombastische Anlagen, die mit ihren Kuppeln die Wirkung barocker Kathedralen erhielten. War die Stahl-Glas-Konstruktion des Daches technisch geprägt, sollten die Wände den repräsentativen Rahmen für das Einkaufen bieten. Historisches Bildmaterial und aktuelle Fotos sollen ermöglichen, durch erhaltene und zerstörte Passagen zu „flanieren“ und das Leben darin zu erspüren.
Klaus J. Loderer hat an der Universität Stuttgart Architektur und Städtebau mit dem Schwerpunkt Architekturgeschichte studiert. Er ist als Redakteur, Kulturjournalist und Bauhistoriker tätig und unterrichtet an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen Architekturgeschichte.