Vor einem Jahrhundert schufen Max Born, Werner Heisenberg, Erwin Schrödinger & Co die seitdem mit vielen Nobelpreisen gekrönte Quantentheorie. Katzen, die gleichzeitig tot und lebendig sind; spukhafte Fernwirkungen, die Einflüsse über beliebige Distanzen in Nullzeit zu haben scheinen; Zufälle, die keinerlei Ursachen besitzen – diese Zumutungen werden bis heute heftig diskutiert. Und das, obwohl die Theorie viel erklärt, die am besten überprüfte in der Menschheitsgeschichte ist und zu unzähligen technischen Anwendungen geführt hat. Doch irgendetwas ist hier falsch oder unvollständig. Physiker*innen denken über raffinierte Verbesserungen nach. Die Konsequenzen könnten aber noch bizarrer sein als die bisherige Theorie. Vielleicht erschüttern sie sogar die Grundfesten der vermeintlichen Realität oder erzwingen ein Multiversum aller Möglichkeiten.
Rüdiger Vaas ist Astronomie- und Physik-Redakteur beim Monatsmagazin „Bild der Wissenschaft“ sowie Philosoph, Publizist und Dozent. Er hat zahlreiche Bücher zur Grundlagenphysik veröffentlicht, zuletzt „Jenseits von Einsteins Universum“.