Verschwörungstheorien spiegeln heutzutage ein tiefes Misstrauen gegenüber politischen Institutionen wider. Durch soziale Medien hat sich dieses Misstrauen zuletzt massiv verstärkt: Im Internet finden und vernetzen sich Anhänger*innen solcher Theorien und schaffen alternative Öffentlichkeiten. Solche Gruppen können sich radikalisieren, schrecken nicht vor Gewalt zurück und haben das Potential, unsere Demokratie zu gefährden. Im Seminar wird untersucht, wie Verschwörungstheorien entstehen und welche Funktionen sie erfüllen. Dabei werden sowohl historische Beispiele wie „Die Protokolle der Weisen von Zion“ – eine mörderische Fälschung – als auch aktuelle Phänomene wie „Pizzagate“, „QAnon“ und die Erzählung vom sogenannten „Deep State“ behandelt.
Dr. Martin von Arndt ist Literaturhistoriker und Schriftsteller.