Auf immer und ewig?! Landläufig als der schönste Tag im Leben bezeichnet, wird das Brautpaar an seiner Hochzeit heutzutage in unzähligen Fotoaufnahmen porträtiert. Auch wenn das Ende eines solchen Bundes „für’s Leben“ ungewiss ist, wurde dieses Ereignis auch schon in früheren Jahrhunderten von zahlreichen Malern festgehalten. Mit dem Aufkommen der Porträtmalerei im 15. Jahrhundert fand diese Gattung des Doppelporträts ebenfalls Eingang in die Malerei. Mal im Auftrag des Liebespaares, mal aus eigenen künstlerischem Antrieb geschaffen, zeigen uns diese Bilder oft mittels anspielungsreicher Motivik, dass sich in der Bildgestaltung bisweilen eine bewusste Selbstinszenierung bzw. ein tieferer Hintersinn verbergen. Ausgehend von ersten Brautbildern des 15. Jahrhunderts, wie Jan van Eycks berühmte „Arnolfini-Hochzeit“ oder dem „Gothaer Liebespaar“ des Hausbuchmeisters, lässt sich mit spannenden Bildbeispielen von Rubens oder Rembrandt der Bogen vom Barock bis ins 19. und 20. Jh. spannen. Hier bestechen Arbeiten von Adrian Ludwig Richter, Marc Chagall, Oskar Kokoschka oder Frida Kahlo. Bleibt die Frage: welche Werke künden von dem Versprechen „auf immer und ewig“? Ulla Groha studierte Kunstgeschichte, Publizistik und Deutsche Volkskunde in Mainz und Dijon. Seit 1998 ist sie freiberufliche Kunsthistorikerin und Museumspädagogin bei verschiedenen Bildungseinrichtungen der Region und der Staatsgalerie Stuttgart