Entstehung des Marienkults und seine heidnischen Wurzeln
Als im dritten ökumenischen Kirchenkonzil in Ephessos um 431 die Natur Christi als rein göttlich betrachtet wurde, hatte dies auch Folgen für die Stellung Marias in der katholischen Vorstellung. Maria, von nun an als Gottesgebärerin verehrt, bekam ihre eigene kultische Verehrung und da man der Bibel nur wenig über die Mutter Christi entnehmen konnte, lebten in ihr im besonderen Maß Vorstellungen, die zuvor um Isis oder auch um Artemis Ephesia, der Stadtgöttin von Ephesos, kreisten, weiter. Frank Merkle aus Walheim ist Historiker und führt seit 2011 Führungen und Vorträge in verschiedenen Einrichtungen durch. Er veröffentlicht zur antiken Regionalgeschichte und Mythologie.