In Heidelberg geboren war Joseph Süß Oppenheimer schon immer ein wenig angepasster Zeitgenosse. Im geschickten Handel mit Waren und Geld zeigte sich früh seine Begabung. Für verschiedene Fürstenhäuser war er tätig, bevor er als Hoffaktor an den Württemberger Hof kam. Unter Herzog Karl Alexander versuchte Süß fünf Jahre lang, die Bedürfnisse des Regenten, an den Landständen vorbei, zufrieden zu stellen. Sein Prozess und seine Hinrichtung markieren eine dunkle Seite in der Württembergischen Rechtsprechung. Wie die damaligen und heutigen Medien dieses Großereignis aufgriffen und für ihre Zwecke nutzten, wird ein Schwerpunkt des Kurses sein.
Am letzten Termin schauen wir gemeinsam den von der nationalsozialistischen Regierung in Auftrag gegebenen Propagandafilm JUD SÜSS (1940, Regie: Veit Harlan) an. Er zeigt eine ideologisch verzerrte Version der Biografie der historischen Person Joseph Süß Oppenheimer. Mit Einführung und anschließender Diskussion.
Susanne Roller ist Historikerin, Politologin und Germanistin.
Die Filmveranstaltung mit Einführung und anschließender Diskussion kann von Schulklassen auch einzeln besucht werden. Filmvorführung mit freundlicher Zustimmung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung.