Die Macht der Landkarten


Landkarten gelten als sehr seriös, was sie nicht zuletzt ihrer Maßstabstreue verdanken. Doch wer eine Kugel auf eine Fläche projizieren will, steht vor folgenschweren Entscheidungen. Kartograph*innen müssen verzerren und sich dabei entscheiden, ob sie die Welt längen-, flächen- oder winkeltreu wiedergeben wollen. Sie müssen ferner entscheiden, welchen Rahmen sie setzen, was sie zentrieren, und ob sie ihre Darstellung der Welt „norden“ oder nach Süden ausrichten, wie es der australische Kartograf Stuart McArthur Ende der 1970er tat, um das eurozentrische Weltbild zu kritisieren. Sind also die vorherrschenden Karten die Karten der Herrschenden? Erzählen sie ihre Geschichten? Spiegeln sie ihre Interessen? Sind die Karten, die uns auf unserem Smartphone durch die Welt navigieren, unsere Karten, oder sind es Karten, die IT-Konzerne aus dem Silicon-Valley ihren Profitinteressen entsprechend konfigurieren? Ist unsere Welt wirklich so kommerziell wie die Karten, die wir benutzen? Gibt es keine Alternativen, die (auch) konsumfreie Sehnsuchtsorte erfassen? Oder können wir sogar unsere eigenen Karten basteln, womöglich sogar Counter-Mapping betreiben und unsere Öffentlichkeiten fokussieren, sie mit Freunden teilen und deren kartografische Sicht der Dinge „liken“? Wenn Karten immer Geschichten erzählen, warum nicht unsere?
Paul Schweizer ist Geograf und hat sich auf kritisches und kollektives Kartieren spezialisiert.

In Kooperation mit: Ludwigsburg Museum im MIK



1 Abend, 18.02.2025
Dienstag, 19:00 - 21:00 Uhr
1 Termin(e)
Di 18.02.2025 19:00 - 21:00 Uhr Kulturzentrum, Wilhelmstraße 9 /1, 71638 Ludwigsburg, kleiner Saal, Hochparterre
Paul Schweizer
2511016 
Abendkasse: 8,00 € (6,00 €)