Außergewöhnliche Persönlichkeiten in der Architektur
Frank Lloyd Wright und Frank O. Ghery
Kühne Konstruktionen, würdevoller Prunk, innovative Entwürfe, antike Strenge – zu allen Zeiten gab es in der Architektur herausragende Persönlichkeiten, die entscheidend die Baukunst der Welt prägten. Was inspirierte diese Baukünstler*innen? Welche Visionen verfolgten sie? Wie sehen ihre wichtigsten Werke aus? Konnte ihre Architektur die Welt verändern? In ihrer Porträtreihe stellt Ihnen Karin Garbas zwei Architekten vor, die unbestritten mit ihren Werken Baugeschichte schrieben.
Frank Lloyd Wright ging es vor allem darum, eine unabhängige amerikanische Architektur zu entwickeln. Neben zahlreichen öffentlichen Gebäuden baute er allein 269 Einfamilienhäuser. Seine so genannten „Prairie Houses“ sollten Ausdruck des amerikanischen Geistes von Demokratie, Pioniergeist und Zusammenhalt sein. Wright war einer der ersten Architekten, der den Begriff einer „organischen Bauweise“ benutzte. Wrights Büro war ein Anziehungspunkt für Jungarchitekten aus aller Welt, die bei ihm arbeiteten und seinen Stil später in ihren Heimatländern weiterentwickelten. Frank O. Gehry bekam 1989 den Pritzker Preis, das ist quasi der Nobelpreis für Architektur. Wer konventionelle Bauformen liebt, der ist bei Gehry falsch. Für ihn ist Architektur Kunst, Skulptur und das Ausreizen von neuen Materialien und Techniken. Er sprengt das herkömmliche Formenvokabular, er arbeitet mit schiefen und gesplitterten Ebenen, kippenden Räumen, Schlitzen, Falten und Verwerfungen. Sein berühmtestes Bauwerk ist das Guggenheim Museum in Bilbao. Gehry ist ein Vertreter des so genannten Dekonstruktivismus, er selbst verwehrt sich jedoch jeglicher Zuordnung. Mit oder ohne Etikettierung, Gehry wird zweifellos in die Architekturgeschichte eingehen.