Neue Öffentlichkeiten entstehen: aus Leidensgeschichten werden Tagebücher, aus ihnen ein Buchprojekt, das sich zur Vorlage für diesen Film entwickelt. Inszeniert wird der wahre Fall einer jungen amerikanischen Lehrerin, die mit drei Öffentlichkeiten zu kämpfen hat: erstens mit der anomischen Öffentlichkeit in den vernachlässigten Stadtteilen, in denen die Hautfarbe und die Herkunft über den Platz in der Gesellschaft entscheiden; zweitens mit einem „Lehrerzimmer“, in denen verbitterte Kollegen Wagenburgen bauen und jede Form von selbstwirksamer Pädagogik hintertreiben. Und drittens schließlich mit einem „Klassenzimmer“, in dem Jugendliche sitzen (müssen), die von der Schule und dem Land nichts erwarten und ihre Subkultur durchsetzen. Alle Jugendlichen sind mehr oder minder stark verwundet. Wenn die Lehrerin etwas erreichen will, muss sie diese Verletzungen kennen, ohne dass die Jugendlichen im Klassenzimmer darüber reden. Denn der Feind hört mit. Schließlich gehören sie unterschiedlichen Gangs an, die sich aufs Blut bekämpfen. Die Klassenzimmeröffentlichkeit muss durch streng vertrauliche „Chaträume“ flankiert werden, in denen sich jede*r das eigene Leid von der Seele schreiben kann.
In Kooperation mit: Evangelische und katholische Studierendengemeinde