Spanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Regie: Luis Puenzo (FSK 16)
Das Ende der Militärdiktatur ist für die Geschichtslehrerin Alicia kein wirklicher Bruch. Ihr Mann ist stramm rechts und unterhält gute Kontakte nach ganz oben. Die fünfjährige Adoptivtochter Gaby komplettiert das kleine Familienglück. Alicia hält sich in ihrem Unterricht an die „offizielle Geschichte“ des alten Regimes. Doch das Narrativ bröckelt. Ihre Schüler*innen konfrontieren Alicia damit, dass ihre Geschichtsbücher von Mördern geschrieben worden seien. Von ihrer Freundin Ana, die sich gegen die Junta gestellt und dafür einen hohen Preis bezahlt hat, erfährt sie von den „Desparecidos“, den Menschen, die das Regime verschwinden ließ, von den Kindesentziehungen und vom „Schmutzigen Krieg“ gegen Andersdenkende. Alicia macht sich auf die Suche nach Gabys leiblichen Eltern und bricht endgültig mit der offiziellen Geschichte. Die schlägt in der Gestalt ihres Mannes zurück.
„La historia oficial“ hat den Oscar gewonnen und reiht sich damit in die lange Reihe der hoch dekorierten argentinischen Filme ein. Genau solche Filme will der Staatspräsident Milei, ein glühender Verfechter der „historia oficial“, nicht mehr sehen und schon gar nicht mehr fördern. Doch das argentinische Kino ist resistent. Es inszeniert permanent inoffizielle Geschichten, die besten mit dem Rücken zur Wand.
In Kooperation mit: Amnesty International, Deutsch-Ecuadorianische Gesellschaft e.V., Honorarkonsularische Vertretung von Ecuador in Ludwigsburg, terre des hommes Ludwigsburg