Spanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln Regie: Pablo Larraín (FSK 6)
Zwei Buchstaben, ein Wort mit Nachdruck, dazu ein Logo mit Symbolkraft, ein Jingle, ohrwurmartig, eine verneinende Geste in vielen Variationen, ein Kreuz in einem Kreis, ein Stimmzettel, kein Fadenkreuz, dazu die Langversion der Verneinung: „No Más!“, die ganze Kampagne getragen von einer kopiergeschützten Kernbotschaft aus der Zukunft: „Alegría“. Denn die Freude stehe schon vor der Tür: „Chile, la alegría ya viene.“ Man müsse sie nur hereinlassen, mit einem Nein zur dritten Amtszeit des „Militärpräsidenten Pinochet“. Tatsächlich wurde im Oktober 1988 ein Diktator völlig unerwartet per Referendum abgewählt und von seiner Junta gezwungen, das unliebsame Wahlergebnis anzuerkennen. Davon handelt der Film, und von den Menschen, die mit sehr bescheidenen Mitteln eine Meisterleistung der Kommunikationskunst vollbrachten. „NO!“ illustriert wie kein zweiter Spielfilm das Metier des politischen Storytellings. Zwei Ressourcen sind im Kampf der Geschichten entscheidend: Geld und Kreativität. Wenn letztere auf der richtigen Seite steht und schwerer wiegt als ersteres, können Diskurskämpfe gewonnen werden, damals in Chile, heute hier und morgen überall. „NO!“ ist universell und entfaltet fulminant seine eigene Ästhetik des Widerstands.
In Kooperation mit: Deutsch-Ecuadorianische Gesellschaft e.V., Honorarkonsularische Vertretung von Ecuador in Ludwigsburg, Amnesty International Ludwigsburg