Es ist davon auszugehen, dass zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften gespielt wurde, denn Spielen ist eine der ursprünglichsten Ausdrucksformen der Menschen. Ob mit Würfeln, Spielkarten oder Losen, das Herausfordern des Glücks barg schon immer einen besonderen Reiz. Im Mittelalter bedeutete das (Glücks-)Spiel eine Herausforderung gegenüber der göttlichen Fügung, weshalb es die Kirche verteufelte. Von der Obrigkeit wurden die Spielorte des Glücks kritisch ins Auge gefasst – wie heute auch noch. Von der Leidenschaft des Spielens zur Sucht ist es nur ein kurzer Weg, damals wie heute.
Susanne Roller ist Historikerin, Politologin und Germanistin.